Dienstag, 7. April 2009

Strittiges Kreuz von Nachbars Scheune gesägt


Die Offenbach Post berichtete am 7. April 2009 von der Attacke auf das Scheunenkreuz sowohl auf der ersten Seite als auch im Innenteil.

Auf der ersten Seite schreibt die OP:

Rödermark: Kreuz an Scheunenwand lässt Nachbarn zur Säge greifen

Das wichtigste Symbol der Christenheit ist seit knapp einem Jahr Anlass eines heftigen Streits zwischen zwei Urberachern: Ein 1,40 Meter hohes Kreuz hing an der Scheunenwand des ersten Nachbarn, die aber gleichzeitig die Grundstücksgrenze ist. Nachbar Nummer zwei fühlte sich durch die Verletzung seines Luftraums provoziert, sägte es jetzt kurzerhand ab und legte es seinem Nachbarn in den Hof. Der Kreuzbesitzer zeigte ihn an.

Im Inneren der Zeitung schreibt die OP im Lokalteil:

Urberach - (lö) Weil er sich seit Monaten vom Holzkreuz eines Nachbarn provoziert fühlt, hat ein Urberacher das Corpus Delicti wenige Tage vor Ostern abgesägt. Damit hat der Streit zwischen Klaus Braungart und dem Ehepaar Müller in der Bachgasse eine neue Dimension erreicht.

© Foto: Löw. Das Kreuz des Anstoßes liegt seit ein paar Tagen im Hof von Klaus Braungart. Sein Nachbar Hans Müller, an dessen Garten Braungarts Scheune grenzt, hat die beiden Eichenbalken von der Wand gesägt. Braungart hat deshalb Anzeige erstattet, denn eine juristische Handhabe, das Kreuz zu entfernen, hätten Hans und Helga Müller nicht gehabt.
Braungart hatte die beiden Eichenbalken im Frühjahr 2008 von innen an die Außenwand seiner Scheune gedübelt. Es hing quasi im Luftraum überm Garten der Müllers.

Hans und Helga Müller sahen sich bei der Nutzung ihres Gartens massiv gestört und schalteten die Bauaufsicht ein. Die sah jedoch keinen Grund, das 1,40 Meter hohe Kreuz zu entfernen. Müller stellte deshalb auf seinem Grundstück Gerüst und Plane auf, die das Kreuz verbargen. Seine Argumentation: Es sei keineswegs ein Ausdruck von Religiosität, sondern eine Provokation.

Der seltsame Burgfrieden hielt ein knappes Jahr. Am Freitagmorgen, so Klaus Braungart, habe sein Nachbar zum Werkzeug gegriffen, das Kreuz abgesägt und ihm übers Hoftor gekippt. Braungart: „Sogar Teile der Befestigung hat er mir in den Briefkasten gesteckt.“ Klaus Braungart hat Strafanzeige gestellt: Schließlich sei es seine Wand gewesen, an der sein Kreuz hing, das für ihn ein „starkes Symbol unserer Herkunft ist“.


Von unserer Zeitung nach den Gründen für die Entfernung des Kreuzes gefragt, erklärte Helga Müller gestern Nachmittag nur: „Da müssen Sie sich an unseren Anwalt wenden.“ Rechtsanwalt Michael Gensert bestätigte, dass Hans Müller das Kreuz von der Wand gesägt hatte, weil er sich beeinträchtigt fühlte. Gensert räumte aber auch ein, dass sein Mandant dies ohne eine Verfügung des Bauamtes oder einer anderen Behörde getan habe.

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Offenbach Post

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen