Dienstag, 24. Juni 2008

ZDF Reporter zu Gast am 23. Juni 2008


Nach Vorgesprächen ist am 23. Juni ein vierköpfiges Filmteam der Sendung “ZDF Reporter” in der Bachgasse zu Gast und dreht einen Filmbeitrag zum Thema “Scheunenkreuz” und “Nachbarschaftsstreit”.

Fotos werden gesichtet


Die Hofreite wird gefilmt


Das Scheunentor zum Hof


Szenenbesprechung


Straßendreh


Am verhüllten Kreuz


Die Verhüllung im Visier


Seiteneinblicke



Fotos: Frank Räcker, Aschaffenburg www.FR-Foto.de

Donnerstag, 19. Juni 2008

Schandmal Scheunenkreuz


Bericht vom Blitz-Tip Dreieich Spiegel vom 18.06.2008:

Wirbel um das Kreuz


Erregte Debatten und Vorwürfe in Rödermark


Rödermark (tv). Die Wellen schlagen mittlerweile hoch. Dabei geht es „nur“ um ein Scheunenkreuz.

Der „Stein des Anstoßes“: Das Eichenholzkreuz an der Rödermärker Scheune.


Die Scheune ist 1758 erbaut. Der Dachstuhl aus massiver Eiche konnte bei der Sanierung vor gut einem Jahr fast vollständig erhalten werden. Zimmermannsmeister Dieter Sipa aus Ober-Roden befand lediglich eine der Dachsparren als nicht mehr tragfähig, und so kam es zu deren Auswechslung.

Aus diesem alten elf mal elf Zentimeter starken Eichenholzbalken ist das Kreuz gebaut. Die Kreuzmaße sind 140 mal 100 Zentimeter. Dieses Kreuz nun, als ehrwürdiges [Zeichen] des christlichen Glaubens, hängt an der westlichen Stirnwand der Scheune. Mit Folgen, denn die Nachbarn reagierten nach Ansicht des Scheunenbesitzers „sehr krass“. Es sollen Worte wie „Das ist ein Schandfleck, der abgeschlagen gehört“ gefallen sein. Als Zeichen seines Unmutes baute der Nachbar bereits am zweiten Tag nach der Anbringung ein gut fünf Meter hohes Gerüst auf seinem Grundstück vor der Scheunenwand auf und verhüllte das “Schandmal“ mit einer Plastikplane.

Diese Verhüllung des Kreuzes erregt die Gemüter und ist Thema in Rödermark. Hintergrund der Geschichte soll nach Ansicht des Scheunenbesitzers aber sein, dass die Nachbarn „lieber den Fall der Scheune gesehen hätten als deren Sanierung“.

Sonntag, 15. Juni 2008

Das Kreuz mit dem Scheunenkreuz


Bericht der Frankfurter Neue Presse vom 14.06.2008:

Das Kreuz mit dem Scheunenkreuz


Stein des Anstoßes: Das noch unverhüllte Scheunenkreuz, über das Familie Müller inzwischen eine Plane gehängt hat. Foto: Lemke


Kreis Offenbach. Seit rund drei Wochen ist im ehemaligen Töpferviertel von Rödermark-Urberach ein 1,40 mal 1 Meter großes Eichenkreuz Gegenstand des Spottes, der Zustimmung und der Verwunderung ob der Frage, wo das alte christliche Symbol hängen darf und wo nicht. An der Ecke Bachgasse/Erbsengasse ist gut zu sehen, worum es genau geht.

Von hier aus hat der Spaziergänger Einblick in den Hof der Familie Müller, Bachgasse 15, an deren Grundstück die Scheune von Klaus Braungart, Bachgasse 11, hineinragt. Vor der Wand der weiß verputzten Scheune steht ein Baugerüst. Daran ist in etwa sechs Metern Höhe eine Plane gespannt, mit der Hans Müller das Eichenkreuz verhüllt, das dort seit dem 21. Mai in der Wand verankert ist.

Nach drei Jahren Renovierung der alten Scheune, die Braungart 2005 zum übrigen Grundstück dazukaufte, gehört das Eichenkreuz zum Sanierungsprojekt seiner alten Hofreite dazu. „Es ist ein starkes Symbol unserer Herkunft, unserer Vergangenheit und vielleicht auch unserer Zukunft“, sagt Braungart. Nach seiner Verankerung an der Westwand war das Kreuz aber nur 28 Stunden zu sehen. Dann spannte Müller die grüne Plastikplane davor. Seitdem ist von einem ist von einem Nachbarschaftsstreit die Rede, der die Geister und Gemüter mobilisiert.

Die Presse macht sich bisweilen eine belustigende Aufgabe daraus, den Lesern gegenüber den Streit um das Scheunenkreuz als possierliche Nachbarschaftsfehde vorzuführen. Aus Familie Müllers Perspektive ist das verständlich. Sie fühlt sich provoziert, baut einen Sichtschutz und schaltet einen Anwalt ein. Öffentlich Stellung nehmen, das wollen die Müllers aber nicht: „Ich will einfach nur noch meine Ruhe haben. Reden Sie mit meinem Anwalt Michael Gensert“, sagt Helga Müller am Telefon.

Der bemüht sich für seine Mandanten um eine Beseitigung des Kreuzes und beruft sich auf das gesetzliche Verunstaltungs-Gebot: „Die juristische Anspruchsgrundlage ist zwar schwierig, weil das Scheunenkreuz baurechtlich an sich kein Problem darstellt, aber es gibt so etwas wie eine negative Religionsfreiheit.“

Familie Müller hätte ein Recht darauf, in ihrem Garten zu sitzen, ohne auf das Kreuz schauen zu müssen, auch als Christen. Die Sekretärin des katholischen Pfarramts Urberach, Andrea Witzel, erklärt der Frankfurter Neuen Presse gegenüber, das Pfarramt halte sich da raus, da das allein ein Nachbarschaftsstreit sei. Die Pfarrei gehe der Streit um das Scheunenkreuz nichts an.

Für andere ist das aber eine Ausrede, denn das Kreuz sei schließlich Symbol des christlichen Glaubens. Der Theologe und Künstler Thomas Ruhl aus Ober-Roden sieht das Pfarramt in der Pflicht einzuschreiten: „Das Scheunenkreuz ist eine politische und kirchliche Angelegenheit, bei der die Pfarrei keine neutrale Position einnehmen kann.“ Obwohl Ruhl weder mit Braungart noch mit Müller gesprochen hat und deren genauen Motive kennt, ist er sich aus den Darstellungen in den Zeitungen sicher, das Kreuz würde von beiden benutzt, um sich gegenseitig zu bekämpfen. „Ein Kreuz an einer Scheunenwand? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas anderes sein soll als eine Provokation“, begründet er seine Position.

Pfarrer Elmar Jung aus der katholischen Nachbargemeinde St. Nazarius sieht das ähnlich. Zwar kenne auch er die Gründe nicht, weshalb Braungart das Kreuz an der Westfront verankert hat und auch nicht, weshalb Müller das Kreuz verhüllte. Im Ergebnis aber stelle sich die Situation als ein unverständlicher Nachbarschaftskonflikt dar, der an dem Kreuz seinen Höhepunkt finde. „Sollte es den Beteiligten lediglich um das Ärgern des anderen gehen und nicht um eine innere Haltung, dann wäre es ein Missbrauch des Symbols.“ Das Kreuz sei ein starkes Symbol christlicher Kultur, das niemand ignorieren könne – auch das Pfarramt in Urberach nicht. Passend zum Thema stellt Ruhl heute, Samstag, während des Markttages in Ober-Roden Kreuzskulpturen aus. Die Ausstellung ist von 10 bis 20 Uhr auf dem Gelände der Fahrradwerkstadt Gotta, in der Heitkämperstraße 4. (lem)

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Neue Presse

Sonntag, 8. Juni 2008

Beitrag eines Künstlers aus Rödermark/Ober-Roden


Offenbach-Post vom 07.06.2008:
Kreuz nicht instrumentalisieren
Theologe und Künstler kommentiert den Streit unter Urberacher Nachbarn


Der Künstler auf seinem Kreuz-Abort (Foto: Klaus Braungart, privat)



Rödermark (lö) - Im Nachbarschaftsstreit um ein Kreuz in der Bachgasse hat sich jetzt der Theologe und Künstler Thomas Ruhl (53) aus Ober-Roden zu Wort gemeldet. Er provoziert mit seinen verfremdeten Kruzifixen immer wieder, transportiert damit aber christliche Botschaften. Dass ein Kreuz instrumentalisiert wird, weil zwei Nachbarn einander nicht grün sind, empört ihn. “Der Kreuzmissbrauch durch Aufhängen und Verdecken sollte freiwillig beendet werden”, appelliert Ruhl an die Streithähne.

Entscheidend sei weder das Aufhängen des Kreuzes durch Klaus Braungart noch das Verhüllen durch eine Plane der Familie Müller. Entscheidend sei, was Menschen ein ander antun. Im Urberacher Streit mache es deutlich, wie Menschen einander zum Kreuz werden können. Ruhls Meinung zur Bachgasse: “Es ist kein Spielzeug für individuelles Seelenheil.”

Drei seiner Skulpturen beim Markttag kommentieren den “Skandal”: Ein Fahrradsattel auf einem Kreuz zeige, dass das Kreuz im Alltag nicht ernst genommen wird, der Torso eines Kruzifixes stehe für das Folterwerkzeug, das das Kreuz bei den Römern war, seine Figur “Auferstehung” symbolisiere die Hoffnung.

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Offenbach Post

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Auf dem Vorgängerblog www.scheunenkreuz.de wurden folgende Kommentare gepostet:

Dominik schrieb am 15. Nov. 2008

Der Hoschi auf seinem Feuerstuhl ist der Beste! Ein Irrer der die Instrumentalisierung des Kreuzes anprangert, aber selbst einen Fahrradsitz an das Kreuz montiert und seinen Hintern draufsetzt.

HAHA! Wie paradox ist das denn?!

Klasse Foto! Der Schriftzug, die Kirche im Spiegelbild und der Gesichtsausdruck sind preisverdächtig. Schon mal daran gedacht damit an einem Wettbewerb teilzunehmen? Besser geht’s nicht!


B.G. schrieb am 09. Apr. 2009

Der eine ist dem anderen sein Teufel.
So muß es nicht sein;ist es jedoch leider , meistens!

Sonntag, 1. Juni 2008

Holzkreuz erhitzt die Gemüter


Bericht der Frankfurter Rundschau vom 30.05.2008:

Holzkreuz erhitzt die Gemüter


VON BORIS HALVA

Verhüllt (FR / Rheker)

Die ältere Dame muss lachen, dann sagt sie: “Das ist ein Witz. Es ist doch jedem selbst überlassen, ob er ein Kreuz aufhängt oder nicht.” Eine andere Urberacherin, die gerade in der Bachgasse mit ihrem Hund spazieren geht, nennt es eine “Frechheit”. Sie sei am Abend zuvor auf einem Klassentreffen gewesen, “da waren alle dagegen”. Und der Mann, der gerade in sein Auto steigt, sieht hinter dem Holzkreuz-Streit, der seit einigen Tagen die Gemüter in Rödermark bewegt, den “Gipfel eines wohl schon lange schwelenden Nachbarschaftsstreits”. Für diese These sprechen die unzähligen Papierschnipsel, die rund um die Hofreite im alten Ortskern verteilt auf der Straße liegen. Darauf ist eine Friedenstaube abgebildet. Darunter steht: “Frieden für die Bachgasse.”

Ein starkes Symbol

Auslöser für den inzwischen öffentlichen Streit war ein 1,40 Meter hohes und ein Meter breites Holzkreuz, das Klaus Braungart an der Wand seiner Scheune in der Bachgasse 11 zwei Tage vor dem Weinfest in Urberach aufgehängt hatte. Das Kreuz hatte Braungart aus einem Eichensparren des Scheunengebälks gezimmert und an der Rückwand, die zum Garten der Nachbarn zeigt, aufgehängt. “Das Kreuz aus der Rippe des Gebälks, ich fand das ein starkes Symbol”, erklärt Braungart, der seit 2000 in der inzwischen renovierten Hofreite wohnt, seine Motivation. Als Provokation sei das keinesfalls gedacht gewesen.

"Frieden für die Bachgasse" (FR / Rheker)

Die Nachbarn jedoch störten sich an dem Kreuz, das vom Haus in der Bachgasse 15 zwar nicht direkt zu sehen ist, aber über der Sitzgruppe im Hof schwebt. Als Braungart sich weigerte, das Kreuz abzuhängen, stellten die Nachbarn kurzerhand ein Gerüst auf und befestigten daran eine Plane, die das christliche Symbol verhüllt. Braungart: “Ich hätte eher vermutet, dass die türkischen Nachbarn was dagegen haben.”

“Mich stört kein Kreuz, ich gehe ja selbst in die Kirche”, betont Nachbarin Helga Müller, “aber mich stört’s in meinem Garten.” Sie wisse inzwischen auch,
dass es nicht verboten sei, Kreuze aufzuhängen. Weil Braungart auf das Dachtraufrecht verwiesen habe, demzufolge die Müllers - obwohl die Wand zu ihrem Grundstück zeige - das Kreuz nicht anrühren dürften, habe sich das Ehepaar zum Stellen des Gerüsts entschlossen.

Eine gütliche Einigung scheint nicht mehr möglich. Inzwischen sei auch die Polizei da gewesen, um den Ort des Streits zu begutachten. “Da ging es um das Gerüst. Aber die haben gesagt, das kann auch 20 Jahre so stehen bleiben.”

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Rundschau




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Auf dem Vorgängerblog www.scheundenkreuz.de wurde hierzu ein Kommentar gepostet:


Dominik schrieb am 15. Nov. 2008

Da kann ich der alten Dame nur zustimmen. Überhaupt wundert es mich, dass es gerade Christen sind die sich über das Kreuz beschweren. Nachbarn hin oder her.
Die Türken lachen sich bestimmt krum und schief über die Deutschen!
Schon mal einen Moslem gesehen der den Halbmond oder das Glaubensbekenntnis verhängt hat?